Runder Tisch unterstützt das Flüchtlingsheim Pregelstaße

Ein Runder Tisch unterstützt Flüchtlinge im Wohnheim Pregelstraße.

Seit dem Herbst wohnen Flüchtlinge aus Krisenregionen des Nahen Ostens, Afrikas und Südeuropas in zwei Gebäuden des ehemaligen KWS-Wohnheims an der Pregelstraße. Die Häuser verfügen über fast 50 Einzelzimmer, so dass hier nahezu ausschließlich alleinreisende Männer und keine Familien untergebracht worden sind. Viele dieser Menschen sind aufgrund ihrer Erlebnisse in den Heimatländern und auf der Flucht traumatisiert oder auch in großer Sorge über das Schicksal ihrer Angehörigen. Das Heim wird von einer Sozialarbeiterin und einem Sozialarbeiter geführt.

Bereits bei der Informationsveranstaltung der Stadt Essen im September hatte sich ein Runder Tisch von Bürgern und Vertretern der Kirchengemeinden, von Parteien und Verbänden, der Stadt Essen und des Betreibers European Homecare gebildet, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Bewohner des Heims zu unterstützen. Eberhard Kerlen, der ehemalige Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde Bergerhausen, moderiert diesen offenen Kreis, in dem sich Bürger aus Bergerhausen und den angrenzenden Stadtteilen regelmäßig treffen, um die Situation der Flüchtlinge zu besprechen und gezielte Hilfsangebote koordinieren. Obwohl sich der Runde Tisch erst dreimal getroffen hat, gibt es schon eine ganze Reihe von Initiativen:

So haben zum Beispiel die Nachbarn des Gemeinschaftsgartens Siepental den Heimbewohnern angeboten, beim regelmäßigen Gärtnern mitzumachen oder auch gemeinsam den Garten hinter dem Wohnheim zu pflegen. Vier Frauen und Männer bieten wöchentlich Deutschunterricht an, was auf sehr große Resonanz stößt. Andere haben eine Musikgruppe mit den Bewohnern gegründet oder sind einfach „mit einem Schachbrett unter dem Arm“ in das Heim gegangen und spielen jetzt regelmäßig eine Partie Schach mit Interessierten. Zusammen arbeiten, spielen oder Musik machen kann man offensichtlich auch ganz hervorragend, wenn die gemeinsame Sprache als Kommunikationsmittel nicht vorhanden ist. Es hat sich auch ein Computerclub gebildet, der den Bewohnern die Möglichkeit verschafft, über soziale Netzwerke mit der Familie und Freunden in der Heimat in Kontakt zu bleiben.

In Vorbereitung ist eine Fußballgruppe, die vom benachbarten Verein ESC Rellinghausen unterstützt wird, außerdem ist geplant, persönliche Kontakte zwischen Essener Bürger/innen und den Heimbewohnern über ein Patenschaftsnetzwerk zu fördern.

Neben diesen sehr konkreten Maßnahmen werden bei den Treffen des Runden Tisches natürlich auch die politischen Randbedingungen, die Situation in den Heimatländern und die langfristigen Perspektiven der Flüchtlinge erörtert.

Das nächste Treffen des Runden Tisches findet am 26. Februar 2015 um 19 Uhr im Saal der AWO, Weserstr. 82, statt. Alle interessierten Bürger/innen sind eingeladen, teilzunehmen und Ideen zur Unterstützung und Integration von Flüchtlingen einzubringen.