Informationen zum „Meditativen Tanz“ und zu „Zeiten der Stille“

Liebe Interessierte an den Angeboten „Meditativer Tanz“ und „Zeiten der Stille“,

lang ist es nun her, dass ich zum Tanzen, Körpergebet und zur Kontemplation einladen konnte. Unsere lebendigen Treffen vermisse ich sehr. Für die nähere Zukunft gibt es leider noch keine Perspektive.

Aber – hier auf der Homepage stelle ich regelmäßig die Termine für neue Angebote ein und solange wir uns nicht treffen können, wird es hier auch immer wieder besinnliche Texte und kurze Anleitungen zur Meditation geben.

Heute soll euch die chassidische Geschichte vom tanzenden Rabbi an unsere Treffen erinnern und euch verlocken, ab und zu auf diese Weise zuhause zu tanzen, zu improvisieren, sich ganz den inneren Impulsen zu überlassen, so dass das Tanzen wie von selbst geschieht. ES tanzt , nicht so sehr ICH tanze. Das ist nicht nurwohltuend, es wirkt befreiend, ordnend und belebend auf uns. Es ist Aufatmen und Durchatmen.“ Du Atem aus der tiefsten Stille, durchwehe sanft der Seele Grund “ (Tersteegen)

DER TANZENDE RABBI –
Eine chassidische Geschichte

Die Juden einer kleinen Stadt in Russland erwarteten ungeduldig die Ankunft einesRabbi. Das kam nicht oft vor, und deshalb dachten sie lange über die Fragen nach,die sie dem heiligen Mann stellen wollten.

Als er schliesslich kam, und sie mit ihm in der großen Halle der Stadt zusammentrafen, konnte er die Spannung spüren, mit der sie seine Antworten auf ihre Fragen erwarteten.

Zuerst sagte er nichts, er blickte ihnen nur in die Augen und summte eine schwermütige Melodie. Bald begannen alle zu summen. Er fing an zu singen, und alle sangen mit ihm. Er wiegte seinen Körper und tanzte mit feierlich gemessenen Schritten. Die Gemeinde folgte seinem Beispiel. Bald waren sie so sehr von dem Tanz gefangen, so sehr in die Bewegungen vertieft, dass sie auf nichts anderes mehr achteten. Auf diese Weise wurde jeder in der Menge wieder ganz, wurde von der inneren Zersplitterung befreit, die uns von der Wahrheit fernhält.

Fast eine Stunde verging, ehe der Tanz langsam aufhörte. Die Spannung in ihrem Inneren war gewichen, und jeder verharrte in dem schweigenden Frieden, der den Raum erfüllte. Dann sagte der Rabbi die einzigen Worte, die an jenem Abend über seine Lippen kamen:„Ich hoffe, ich habe eure Fragen beantwortet“

In diesem Sinne grüße ich euch von Herzen und hoffe, euch bald im Tanz und in der Stille wieder zu begegnen.

Karin Gerhard