Unser Online-Sonntag am 14. März


Regen vom Himmel – und trübe Stimmung im Herzen. Wie schon ein kleiner Gedanke Kraft schenken kann, um 5000 Sehnsüchte zu stillen, erfährt Noah heute aus einer Bibelgeschichte.


An diesem Sonntag feiern wir Fastenwende. Es sind noch drei Wochen bis Ostersonntag und die Vorfreude auf das Fest wird größer. In der Andacht für Erwachsene hören wir davon, wie Jesus selbst auf seinem Weg zum Kreuz die Hoffnung wachhielt, dass der Tod nicht das letzte Wort haben wird.

Predigtminiatur

Matthäus 6, 28-34

Während wir uns im 2. Lockdown befinden und die Corona-Zeit kein Ende zu nehmen scheint, erholt sich die Natur langsam vom kalten Winter – überall schaffen Frühlinglumen und grüne Zweige ihren Weg an die Oberfläche. – Die Natur blüht auf und unser Herz erfreut sich- und wenn es nur die Wiesenblumen sind: Krokus, Löwenzahn, Gänseblümchen oder Osterglocken. Wir möchten zum Abbild werden und selbst aufblühen. Wir möchten nicht mehr traurig sein- sondern Freude soll in uns aufblühen. Wir möchten nicht mehr frieren vor gesellschaftlicher Kälte- sondern die Freundlichkeit der Menschen soll unser Herz berühren. Wir kennen zu gut den Kontrast zwischen Aufblühen und Erstarren- zwischen einer Wohlfühlatmosphäre und kaltem Miteinander- zwischen Zuversicht und Niedergeschlagenheit. Und manchmal wird blühendes Leben um uns herum wahrgenommen, aber in uns selbst ist nichts, was blüht, ausgelöst vielleicht durch den Verlust eines lieben Menschen oder durch eine Krise, wie sie im Moment erfahrbar ist.

Wodurch können wir es schaffen wieder aufzublühen? – Indem wir nicht nachlassen uns nach einer Kraft auszustrecken, die uns neues Zutrauen zum Leben finden lässt. Das Positive, das Schöne wieder sehen lernen, wenn da im Herzen eine Stelle ist, wo nichts mehr blüht. Dann kann es mehr werden: Mut zum Leben oder gar Liebe zum Leben, zu sich selbst, zu anderen! Da blüht etwas, das wir schon gar nicht mehr für möglich hielten, gesehen und beachtet haben- aus einer unscheinbaren Blüte wird mehr. Dann nagen und zehren Sorgen nicht mehr an uns. Wir finden langsam unser Vertrauen zurück, zu dem, der da sagt: Seid ihr nicht viel mehr als die Vögel am Himmel oder die Lilien auf dem Feld?

Damit etwas in uns erblühen kann, was vielleicht verdorrt oder vertrocknet ist braucht es eine Kraft von außen, die uns mit Wasser, Sonne und Nährstoffen versorgt. Für Christen und jeden Menschen der sich danach ausstreckt, ist das die Liebe Gottes, die uns zuletzt und am deutlichsten in Jesus Christus begegnet ist. Durch Jesus einzigartige Liebe sind Menschen wieder aufgeblüht- Verkrümmte sind wieder aufgestanden, Blinde haben das Leben wieder gesehen. Und er hat uns aufgefordert diese Liebe weiterzugeben, im persönlichen Bereich und dort, wo es um die großen Fragen in unserer Zeit geht. 

Gottes Wunsch ist, dass wir seine Liebe in uns aufnehmen, sie in uns aufblühen lassen und weitergeben, und niemals damit aufhören- denn nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes! Was geschieht wenn eine Blume im tiefen Wald erblüht, wo niemand sie sieht und schätzt, niemand ihren Duft wahrnimmt, niemand vorbeikommt und sagt: „Wie schön!“, niemand da ist, der ihre Schönheit würdigt, sich daran erfreut, niemand da ist, dem sie etwas davon schenken kann? Was passiert mit der Blume?- Geht sie ein? Stirbt sie? Verdorrt sie? Leidet sie? Gerät sie in Panik?

Nein, – Sie blüht weiter, sie blüht einfach weiter! Es macht keinen Unterschied ob jemand vorbeikommt oder nicht, es ist unwichtig. Sie überlässt ihren Duft den Winden. Sie bietet ihre Freude dem Ganzen an.  Für uns persönlich könnte das heißen: Öffne dich für das, was Gott dir geben will, damit du aufblühst. Öffne dein Herz für die Liebe Gottes. Und dann mache dich auf den Weg und schenke weiter, was du von Gott bekommen hast. Auch in Zeiten mit Kontaktverbot ist das möglich: Ein freundliches Winken und Lächeln aus der Ferne, ein Anruf an Menschen, die du gerade nicht besuchen kannst… Du wirst sehen- Da blüht dir was!

Jana Wessel