Unser Online-Sonntag am 21. März

Kein Mensch muss dauernd fröhlich sein – Gott sieht unsere Tränen, Jesus hört unser Klagen und mit der Kraft des Heiligen Geistes können wir uns aufrichten lassen.
Diesmal macht die Kinderandacht Mut, sich auch einmal fallen zu lassen, Trauer zuzulassen- und auf Ostern zu vertrauen.

Predigtminiatur

Andacht nach dem „alten Lied“
– das eine neue Melodie in mein Leben bringt

Es ist der Sonntag „Judika“ – die Passionszeit spitzt sich auf das Leiden und Sterben Jesu Christi zu. Es wird ernst. Früher wurden von jetzt an bis Ostern die Altarbilder mit Tüchern verhängt. Die Gesänge während des Gottesdienstes wurden immer weniger, manchmal verstummte die Orgel ganz. Das Fasten wurde härter.

Es ist der Sonntag „Judika“ – und ich kann keine Zuspitzung mehr ertragen. Es darf nicht härter werden – in der weiten Welt schon lang nicht mehr, aber in meinem beschützen Zuhause auch nicht. Die Bilder in der Kirche verhängen – wo doch seit langem keiner sie mehr sieht. Weniger singen – das geht gerade gar nicht. Die Orgel höre ich manchmal, wenn unsere Organistin spielt – durch die Fenster höre ich sie, zusammen mit den Vögeln, die weiter singen, als ob nichts wäre.

Härter darf es nicht werden.
Höre – auf das alte Lied.
Es klingt durch die Zeiten.
Höre es neu.
Und lerne, neu zu vertrauen.
Lies es immer wieder
und immer wieder neu
und singe, laut und kräftig,
dass es klingt durch die Fenster
und all die Wände,
damit du dich erinnerst:


NICHTS trennt mich jemals von Gott
NICHTS von der Liebe
und darum: NICHTS wird mir fehlen.

Sing es neu: Das alte Lied:

1 Ein Harfenlied Davids.
ER ist mein Hirt, mir mangelts nicht.

2 Auf Grastriften lagert er mich,
zu Wassern der Ruh führt er mich.

3 Die Seele mir bringt er zurück,
er leitet mich in wahrhaftigen Gleisen um seines Namens willen.

4 Auch wenn ich gehn muss durch die Todschattenschlucht,
fürchte ich nicht Böses, denn du bist bei mir,
dein Stab, deine Stütze – die trösten mich.

5 Du rüstest den Tisch mir meinen Drängern zugegen,
streichst das Haupt mir mit Öl,
mein Kelch ist Genügen.

6 Nur Gutes und Holdes verfolgen mich nun alle Tage meines Lebens,
ich kehre zurück zu DEINEM Haus für die Länge der Tage.

(Psalm 23, übersetzt von Buber/Rosenzweig)