Bergerhauser Dialog: Wie der Verein ZWEITZEUGEN das Erinnern an Holocaust-Überlebende wachhält

Bergerhauser Dialog am 17. Juni 2024, 19 Uhr, Johanneskirche

Es gibt immer weniger Zeitzeug*innen des Holocaust, die ihre Lebens- und Überlebensgeschichte erzählen können. In einigen Jahren werden auch die Letzten von ihnen nicht mehr unter uns sein und können nicht mehr befragt werden.

Junge Menschen haben deshalb schon vor zehn Jahren den Verein ZWEITZEUGEN e.V. gegründet, um die noch lebenden Zeitzeug*innen des Massenmordes unter dem NS-Regime zu interviewen und deren Lebensgeschichten festzuhalten. Sie haben damit eine beeindruckende Dokumentation geschaffen, mit der sie nun stellvertretend für die Zeitzeugen als „Zweitzeugen“ die Erinnerung wachhalten.

Sie besuchen u.a. Schulklassen, veranstalten Workshops und ermutigen auf diese Weise nicht nur junge Menschen, selbst zu Zweitzeugen zu werden. ZWEITZEUGEN e.V. versteht dieses Engagement auch als einen Beitrag zum Kampf gegen den aktuell wieder aufkommenden Antisemitismus, gegen Rassismus und jede Art von Diskriminierung.

„Die persönlichen Lebensgeschichten Holocaust-Überlebender können unsere Gesellschaft verändern. Sie helfen jungen Menschen, Geschichte zu begreifen. Unser Anteil hieran ist, die Geschichten der Zeitzeug*innen nicht verstummen zu lassen, sondern möglichst viele (junge) Menschen zu befähigen und zu ermutigen, diese als Zweitzeug*innen weiterzutragen“, so beschreibt der Verein seine Intention.

Ruth-Anne Damm, die Vorsitzende und Mitgründerin des Vereins ZWEITZEUGEN e.V., und Daniel Kauffeldt, der als Geschichtslehrer seit einigen Jahren Zweitzeugenprojekte an der Elsa-Brändström-Realschule organisiert, sind bei diesem Bergerhauser Dialog zu Gast. Sie werden die Arbeit des Vereins vorstellen, von ihren Erfahrungen berichten und freuen sich auf den Dialog dazu.