Bericht von der Gemeindeversammlung

Nach dem Gottesdienst am 2. November hatte das Presbyterium zur diesjährigen Gemeindeversammlung in die Kirche Billebrinkhöhe eingeladen. Ganz im Zentrum der Versammlung standen Bericht und Aussprache über die Entwicklungen in der Umsetzung der Gemeinde-Konzeptionsbeschlüsse vom März 2012. Dabei lag der Akzent auf der Umsetzung der Beschlüsse zu den Gebäuden.

Wir dokumentieren die wichtigsten Punkte der Gemeindeversammlung anhand der Tagesordnung.

1. Inhaltliche Entwicklungen

Der öffentliche Konzeptionsprozess von 2011 und 2012 hatte in mehreren Arbeitsgruppen eine inhaltliche Weiterentwicklung der Gemeinde bedacht. Davon haben sich viele Punkte in den letzten gut zwei Jahren umsetzen lassen: von der Durchführung von Ehrenamtler-Festen über Gottesdienste und Themen-Abende der AG Glaube und Spiritualität bis zur Etablierung und Pflege einer gemeindlichen Homepage und eines Logos der Gemeinde, von der Einrichtung der Unter-Dreijährigen-Betreuung in der Kindertagesstätte bis zum Umzug des Gemeindebüros in die Elbestr. 35.

2. Strukturelle Entwicklungen

Neben den inhaltlichen Entwicklungen beinhaltete der damalige Prozess auch Entscheidungen struktureller Art. Hintergrund dafür ist im Wesentlichen die finanzielle Entwicklung in der Gemeinde Bergerhausen, die unverändert von einem jährlichen Defizit von um die 50.000-70.000€ geprägt ist – Tendenz stabil bis steigend. Die Rücklagensituation der Gemeinden machte und macht Konsolidierungen und Einschnitte unerlässlich: in spätestens 3-5 Jahren ist kein gedeckter Haushalt mehr zu gewährleisten. Ein – neben anderen – wesentlicher Faktor ist die hohe Belastung durch die nicht refinanzierten Gebäude der Gemeinde.

Allein für die bloße Instandhaltung von Johanneskirche, Gemeindehaus Weserstr. 36 und Kirche/Gemeindezentrum Billebrinkhöhe müssen jedes Jahr über 70.000,-€ aufgebracht werden – ohne die sonstigen Gebäudekosten wie Heizung, Wasser und Strom, Grundbesitzabgaben und andere Nebenkosten.

Daher war ein Beschluss von 2012: a) Die Gemeinde konzentriert sich als größtes und zentralstes Gebäude auf die Johanneskirche in der Weserstr., b) das Gemeindehaus Weserstr. 36 wird komplett aufgegeben; und c) für Kirche/Gemeindehaus Billebrinkhöhe wird ein Träger gesucht, der den Komplex übernimmt, aber den Kirchsaal möglichst erhält, um der Gemeinde östlich des Siepentals ein Standbein für Gottesdienste und andere Angebote gegen Mietzahlung zu erhalten.

2.1. zu Kirche/Gemeindezentrum Billebrinkhöhe

Bild Kirche BillebrinkhoeheDas Presbyterium hat in den vergangenen Jahren intensiv nach Trägern gesucht, die den Komplex in oben beschriebener Weise übernehmen. Die allermeisten Interessenten sind abgesprungen – entweder weil die Lage des Zentrums (nur bedingt gute Erreichbarkeit durch den ÖPNV) nicht erfolgversprechend war, oder weil die nötigen Investitionskosten für den jeweiligen Träger zu hoch waren.

Einziger Interessent an dem Modell war und ist das Integrationsmodell Essen e.V. (IM), mit dem in den vergangenen Jahren an einem entsprechenden Konzept gearbeitet wurde. Die Idee ist die Errichtung eines „Inklusiven Zentrums“ in Trägerschaft des IM, das mit dem Standbein einer Tagespflege für Menschen mit und ohne Behinderung zu einem Ort der Begegnung auf stadtteilorientierter, kultureller und geistlicher Ebene werden kann. Die Kirchengemeinde würde mit ihren Angeboten ein Partner in diesem Zentrum bleiben bzw. werden.

Um die Tagespflege als wichtigen Grundbaustein für die Unterhaltung des Gebäudes und des Betriebs einrichten zu können, benötigt das IM allerdings mindestens eine Summe von 300.000 – 400.000,-€ zum Umbau des Untergeschosses.

Die Kirchengemeinde hatte 2012 beschlossen, dass die Entscheidungen über die Perspektive der Billebrinkhöhe bis Ende 2014 fallen müssen. Um das Modell eines „Inklusiven Zentrums“ weiter konkretisieren zu können und sich insbesondere um die Aufbringung der erforderlichen Umbaumittel kümmern zu können, haben sich Presbyterium und die einmütige Mehrheit der Gemeindeversammlung für eine gut halbjährige Vertagung der endgültigen Beschlüsse ausgesprochen (das übergeordnete Aufsichtsgremium der Gemeinde, der Kreissynodalvorstand, hat Zustimmung zu dieser Vertagung signalisiert).

Anfang Juni nächsten Jahres wird zu einer neuen Gemeindeversammlung eingeladen, um die bis dahin erzielten Ergebnisse zu diskutieren und eine endgültige Entscheidung des Presbyteriums vorzubereiten. Über die bis dahin angedachten Maßnahmen, damit der Prozess zu einem erfolgreichen Ergebnis kommt, werden der Gemeindebrief und die homepage aktuell berichten.

2.2. Gemeindehaus Weserstr. 36

Für das Gemeindehaus Weserstr. 36 (siehe altes Foto/links liegt das Gemeindehaus, rechts das Pfarrhaus) liegen inzwischen verschiedene Nutzungsideen vor. Sowohl eine Machbarkeitsstudie wie eine Beratung durch den Kirchenkreis haben zwar einige sehr wohl attraktive Nutzungsideen aufgezeigt; allerdings sind diese durchweg mit einem letztlich nicht im Entferntesten zu realisierenden finanziellen wie personellen Aufwand verbunden. Ein völlig freier Verkauf des Gebäudes/Grundstücks kommt aber wegen der Lage mitten in den gemeindlichen Gebäuden zwischen Kindertagesstätte und Pfarrhaus nicht in Frage.

Zur Zeit wird der Abriss des Gebäudes diskutiert, was zwar ebenfalls mit hohen Kosten verbunden wäre, sich aber auch einige Jahre hin durch Entlastung der Gebäudekosten rechnen würde. Die entstehende Baulücke müsste ansprechend gestaltet werden und lässt gleichzeitig für eine fernere Zukunft alle Optionen offen. Das Presbyterium wird demnächst über die verschiedenen Optionen entscheiden.

3. Aktuelle Entwicklungen

Ab dem 1.1.2015 werden alle evangelischen Verwaltungen in den Gemeinden oder in kleineren Gemeindeverbünden zu einem zentralen Essener Verwaltungsamt zusammengelegt. Dieses wird alle notwendigen Verwaltungstätigkeiten für die Gemeinden sowie alle bisherigen Mitarbeitenden übernehmen und seinen Sitz in der Essener Innenstadt haben.

Das Presbyterium unserer Gemeinde hat dennoch beschlossen, das Gemeindebüro in der Elbestr. als eine wichtige Anlaufstelle für Gemeindeglieder zu halten und die Mitarbeiterin Frau Wieczorek dort weiter zu beschäftigen.

Zuletzt wurde noch auf den Wechsel im Presbyterium hingewiesen. Für den aus Altersgründen aus dem Presbyterium ausgeschiedenen Presbyter und Baukirchmeister Heinrich Schlottmann wurde als Nachfolger Olaf Kudling nachgewählt. Die Verabschiedung des alten und Einführung des neuen Presbyters ist am 1. Advent um 10 Uhr im Gottesdienst auf der Billebrinkhöhe.