Eine musikalische Zusammenarbeit, die Spaß macht

Unsere Kirchenmusikerin Imke Nörtemann und der Flötist Christian Strube haben Ende April 2015 ein gemeinsames Konzert in der Johanneskirche gegeben. Auf dem Programm standen Werke von Johann Sebastian Bach und Carl Philipp Emanuel Bach sowie impressionistische Werke, u. a. von Gabriel Fauré und Jehan Alain. Gemeinsam und solo begeisterten Imke Nörtemann und Christian Strube die Zuhörerinnen und Zuhörer. Es war das mitreißende Ergebnis einer langen und intensiven Probenzeit.

Im Interview erzählt der 34-jährige Christian Strube von der besonderen Akustik der Kirche und davon, wie der Kontakt zu unserer Gemeinde zustande kam:

Sie sind Musiklehrer und Flötist. Kommen Sie aus Essen?

Nein, aus Hamburg. Ich habe zunächst in Lübeck studiert, danach an der Folkwang Universität und am Orchesterzentrum NRW. Ich arbeite als Musiklehrer an mehreren Schulen und gebe Querflötenunterricht.

Wie kam der Kontakt zu Imke Nörtemann zustande?

Ich war einmal im Gottesdienst in der Johanneskirche, da gefiel mir die Orgelmusik so gut, dass ich Imke Nörtemann im Anschluss gefragt habe, ob wir vielleicht mal etwas zusammen spielen können. Das war etwa Anfang 2014. Im letzten Jahr haben wir dann drei- oder viermal im Gottesdienst zusammen gespielt. Ich habe auch das Kindermusical mitgestaltet. Das mache ich auch dieses Jahr wieder. Und am Karfreitag 2014 haben wir auf der Billebrinkhöhe einen musikalischen Gottesdienst gestaltet.

Nun gab es ein Konzert mit barocken und impressionistischen Klängen…

Ja, wir wollten so unterschiedliche Facetten wie möglich zeigen – was man mit der Flöte alles machen kann.

Haben Sie einen Lieblingskomponisten?

Ich mag viele Komponisten, da möchte ich mich gar nicht entscheiden. Ich finde, es ist wichtig zu wissen, wann ein Stück entstanden ist, damit man es epochal einordnen kann. Was hat den Komponisten bewegt, das Stück zu schreiben und in welcher Besetzung? Kunst ist immer ein Spiegel der Gesellschaft.

Ist es für Sie ein Unterschied, ob Sie in einem Konzertsaal oder in einer Kirche spielen?

Eine Kirche hat immer eine besondere Atmosphäre. Man kommt mehr zur Ruhe. Und die Akustik in der Johanneskirche ist phänomenal gut. Ich vermute, das kommt durch das spitze Dach. Man kann von Glück reden, dass die Gemeinde so eine tolle Kirche hat. Zum Konzert Ende April sind auch Schüler von mir gekommen. Und letztes Jahr waren meine Eltern aus Hamburg bei einem Konzert dabei. Sie alle haben die Akustik und die helle, freundschaftliche Atmosphäre in der Johanneskirche gelobt.

Gemeinsam mit drei anderen Musikern spielen Sie im „Ensemble Corrélatif“. Was ist das für ein Ensemble?

Es ist ein Holzbläserquartett in der Besetzung Querflöte, Klarinette, Oboe und Fagott. Professionelle Ensembles dieser Art sind sehr selten, daher gibt es auch nicht so viele Noten für diese Besetzung. Gängig ist eigentlich ein Holzbläserquintett, da ist dann noch ein Horn dabei. Der Klang unseres Ensembles ist durch die Besetzung sehr farbenreich.

Wo treten Sie auf?

Wir spielen zum Beispiel in Burgen und Schlössern im Ruhrgebiet und im Münsterland, zum Beispiel am 7. Juni auf der Burg Vondern in Oberhausen. Im Sommer sind wir beim Schleswig Holstein Musikfestival. Wir geben aber nicht nur Kammerkonzerte, sondern auch Kinderkonzerte. Unsere Fagottistin ist Professorin für musikalische Bildung in der Pädagogik der Kindheit und daher in diesem Bereich sehr engagiert.

Kantorin Imke Nörtemann

Werden wir Sie denn noch ein weiteres Mal bei uns in der Gemeinde hören?

Ja, auf jeden Fall. Imke Nörtemann und ich verstehen uns prima, wir haben Spaß, zusammen zu spielen. Das nächste Mal bin ich beim Kindermusical am 10. Mai dabei. Praktisch ist auch, dass ich nicht weit weg wohne – in Rellinghausen.

Katrin Martens