Entschlossener Einsatz gegen sexualisierte Gewalt

Am 25. Januar wurden die Ergebnisse der bundesweiten, breit angelegten Aufarbeitungsstudie „ForuM“ über sexualisierte Gewalt in der Evangelischen Kirche und Diakonie vorgestellt. Wir sind in unserer Gemeinde tief betroffen über das Leid, dass auch in unserer Evangelischen Kirche Menschen zugefügt wurde. Wie wir im Kirchenkreis Essen mit dem Thema Aufarbeitung und Prävention vor sexualisierter Gewalt umgehen und wo Betroffene Hilfe finden, was im Kirchenkreis heute über die Fallzahlen bekannt ist und was die Studie bedeutet, können sie hier lesen.

In den folgenden Links finden sie Stellungnahmen aus der Leitung der Landeskirche zur ForuM-Studie und ihren Konsequenzen:

Präses Dr. Thorsten Latzel:

Brief von Präses Latzel zur ForuM-Studie

Vizepräses und für Personalfragen zuständiger Oberkirchenrat Christoph Pistorius:

EPD-Interview mit Christoph Pistorius

Ein Gebet von Präses Thorsten Latzel angesichts der Erfahrungen von sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie:

Präses Dr. Thorsten Latzel
© EKiR/Dominik Asbach

Du siehst das Leid und Unrecht, das Menschen erleiden mussten:
in unseren Gemeinden, in unseren Einrichtungen, in unserer Kirche.
Du weißt auch, wie oft ihnen nicht zugehört oder geglaubt wurde.
Wir bitten dich für alle, die sexualisierte Gewalt erleiden mussten:
Lindere die tiefen Verletzungen ihrer Seele.
Lass sie offene Ohren und Hilfe finden.
Stell ihnen Menschen an die Seite, die sie begleiten und stärken.
Und lass uns selbst solche Menschen für andere sein.
Wir bitten dich für unsere Kirche und unsere Gemeinden:
Mach ein Ende mit allem Wegsehen und nicht wahrhaben wollen.
Schenk uns den Mut, aufzuklären, nachzufragen, vorzubeugen.
Nur die Wahrheit wird uns freimachen.
Gott, hilf uns einzukehren, um umzukehren.
Vergib uns, wo wir Betroffenen nicht gerecht geworden sind.

Was tun wir in unserer Gemeinde zur Prävention?

In unserer Gemeinde arbeiten wir momentan an einem Schutzkonzept zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt. Dies beinhaltet z.B. eine Potential- und Risikoanalyse, die auf Grundlage der „Handreichung Schutzkonzepte 2021“ der EKiR erstellt wird.

Diese enthält verschiedene Bausteine, anhand derer die Gegebenheiten in der Gemeinde analysiert und auf ihr mögliches Gefährdungspotential hin eingeschätzt werden.

Es geht dabei zum einen um die konkreten baulichen Gegebenheiten, wie z.B. Keller, Treppenhaus, Gruppenräume: Wo gibt es unklare, verdeckte Ecken, nicht einsehbare Bereiche, wo entstehen ungute Gefühle?

Daneben geht es auch um die Kommunikationsräume der Gemeinde. Welche Gesprächskultur haben wir? Wie ist der Umgang mit Nähe und Distanz?

Welche Formen der Begrüßung oder Verabschiedung voneinander sind üblich?

Die Erstellung einer Potenzial- und Risikoanalyse bildet den momentanen Ist-Zustand vor Ort ab und kann keine vollständige Sicherheit geben, dass sexualisierte Gewalt zukünftig nicht stattfinden könnte. Sie trägt jedoch dazu bei, die Gegebenheiten vor Ort genau zu betrachten sowie Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, die das Risiko weiter minimieren.

Die meisten Ehrenamtlichen unserer Gemeinde haben ein erweitertes Führungszeugnis vorgelegt, neu hinzugekommene müssen dies beantragen. In diesem Jahr sollen Termine für ihre Schulungen vereinbart werden.

Vertrauensperson Silvia Schneider

Die Mitglieder des Presbyteriums haben bereits eine Leitungsschulung zu Prävention absolviert. Presbyterin Silvia Schneider ist in unserer Gemeinde Ansprechperson für sexualisierte Gewalt (silvia.schneider@ekir.de)

Außerdem gibt es eine Ansprechstelle in der Evangelischen Kirche im Rheinland:

Ansprechpartnerin für Betroffene und Intervention:

Claudia Paul,

Telefon: 0211 / 3610 -312,

E-Mail claudia.paul@ekir.de

Ansprechpartnerin für Prävention:

Dr. Juliane Arnold

Telefon: 0211 / 3610-302

E-Mail: juliane.arnold@ekir.de