PredigtMiniatur
Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe! (Joh 15, 9)
„Natürlich, lieber Herr – wie oft bekommt man schon eine Liebeserklärung dieser Art? Natürlich, danke, diese Rose nehme ich gerne!“
Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe, so wie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und bleibe in seiner Liebe.
„Wobei ich gerne noch erwähnen möchte: Liebe sollte doch bedingungslos sein, nicht wahr? Also – echte Liebe sollte doch so ‚ohne wenn und aber‘ sein – nicht wahr?“
Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch liebe.
„Entschuldigung – aber Gebote haben nun in der Liebe wirklich nichts verloren. Wie wollen Sie denn Liebe gebieten? Ich muss mich schon wundern!“
Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde.
„Freunde? Ich dachte, wie reden von Liebe! Ich dachte auch, dass Sie, mein Herr, sich groß und mächtig erweisen und mich herausholen aus all meinem Leid. Sie wissen doch, wie es mir geht! Und jetzt sprechen Sie gar davon, Ihr Leben zu lassen? Wissen Sie denn nicht, dass ich ein ganz anderes Wort brauche in dieser Zeit?“
Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.
„Ganz offensichtlich. Aber wofür? Mir ist die Art unserer Beziehung nicht ganz klar…“
Dass ihr bleibt in meiner Liebe.
„Ich ahne es: Liebe ist mehr als Schokolade und Blumengesschenk.
Zu dieser Liebe muss ich mich aktiv entscheiden –
und mich dann entscheiden, liebevoll aktiv zu sein.“
Heidrun Viehweg