Warum ich in der Gemeinde Bergerhausen mitmache

Warum ich in der Gemeinde Bergerhausen mitmache

Warum ich in der Gemeinde Bergerhausen mitmache

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Warum ich in der Gemeinde Bergerhausen mitmache

Woran hängt mein Herz?  Von Frank Rosinger 

Die Basis für mich als Teil und Mitmacher in Bergerhausen ist das Evangelium, was übersetzt „Gute Nachricht“ bedeutet. Inhaltlich ist es die gute Nachricht davon, dass Gott uns Menschen liebt und uns das in Jesus Christus gezeigt hat. Das ist es wert, weitergegeben zu werden–in Wort und Tat. Ich komme aus einer pietistisch geprägten Jugendarbeit, wo es eine starke Motivation war, die „eine“ Wahrheit zu kennen und weiterzugeben. Heute bin ich sehr dankbar, dass ich in Bergerhausen gelernt habe, dass es diese eine richtige Wahrheit nicht gibt. Dadurch werden viele Menschen nicht mehr ausgegrenzt, die sich der „einen“ Lehre nicht anschließen können, weil sie darin mit ihren Gefühlen und ihren persönlichen Erkenntnissen nicht mitgenommen werden. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass wir von Jesus lernen dürfen–vielmehr noch: lernen müssen–allen gegenüber Respekt zu haben. Jesus ist zu allen hingegangen. Allen ist er vollumfänglich begegnet. Jesus ist zu allen hingegangen & ausnahmslos alle besitzen Talente.  

Bergerhausen zeichnet sich für mich dadurch aus, dass hier erkannt, entdeckt und wertgeschätzt wird, dass ausnahmslos alle Talente besitzen. Hier darf jede ihr und jeder sein Talent einbringen. Dabei gilt: Man darf auch mal nicht perfekt sein. Immer wieder staune ich. Immer wieder beglückt es mich, wenn ich in den Genuss eines dieser besonderen Talente komme und obendrein dabei merke, dass es den anderen ganz genauso ergeht.  

Jemand offenbart stotternd eine spannende Sicht. Ein anderer hört unglaublich gut zu. Jemand kann großartig schreiben. Eine andere gibt etwas von sich Preis. Jemand bringt etwas zum Blühen. Ein anderer ist sehr zuverlässig da. Jemand fasst mit an. Eine andere investiert Zeit. Jemand bringt seine beruflichen Kenntnisse ein. Ein anderer eröffnet neue Perspektiven. Hier in Bergerhausen gilt mein Lieblingsspruch „Glaube krisse nich anne Bude, den lernse mit Kumpels.“ Hier werden Menschen zu Kumpels und mit denen lerne ich immer wieder neu, was Glauben bedeutet.  


Wir sind alle auf Augenhöhe. Für mich resultieren daraus gute Projekte. Satt & glücklich macht die Besucher und das Team satt glücklich. JoKi-Kunterbunt bietet Klein und Groß Möglichkeiten mitzumachen. Bergerhausen blüht lädt nicht nur Leute mit grünem Daumen ein. Bei unserem Kreuz & quer Gottesdienst bringen unterschiedlichste Menschen ihre Talente vorbereitend und gestaltend ein, im Gottesdienst selbst steuern dann alle Besucher was bei. Für mich immer wieder ein „Aha“-Erlebnis. In Bergerhausen bekommt Ehrenamt bisher noch Respekt.  

Am Ende des Tages ist es mehr Wert, sich mit Herz und Offenheit, Authentizität und Angreifbarkeit einzubringen, als die perfekte Show oder Unterhaltung zu liefern. Der Spirit, wenns ich jemand zum ersten Mal etwas Neues traut, ist immer wieder unglaublich. Ich möchte noch soviel mehr darüber erfahren, was die Menschen im Stadtteil umtreibt–um dann mit ihnen gemeinsam ihre ganz persönlichen Talente zu heben. Offenheit, die Talenten Raum gibt. Auch der Raum spielt eine Rolle. Die veränderte Ausrichtung unseres Kirchgebäudes ist für mich Ausdruck für die offenen Türen Gottes. Es gibt nicht nur die Treppe von der Weserstraße hoch zur Kirche. Genauso gut kommt man ohne Treppe, ganz ohne eine einzige Stufe, von der Elbestraße herein. Jede und jeder ist willkommen. Menschen, die auf einen Kaffee oder Teehereinkommen, zum allein oder beisammensitzen, um zur Ruhe zu kommen oder sich Auszutauschen. Hinter diesen offenen Türen zwischen Weserstraße und Elbestraße kommen die Menschen zusammen und bringen sich die Menschen ein. Menschen, die Lebensmittel retten, bringen sich ein. Menschen, die etwas gegen die Einsamkeit tun, bringen sich ein. Menschen, die die Schöpfung lieben, helfen mit, diese in der Gemeinde zu bewahren. Menschen, die Spiritualität suchen, finden Raum. Menschen, die miteinander feiern, finden Raum. Das alles passt wunderbar zu dem Leitbild der Gemeinde: „Gasthaus Gottes sein“.  

Dann wäre da noch eine Sache, die mich immer wieder aufs Neue erstaunen lässt: Die Johanneskirche ist die schönste moderne Kirche in Essen. Unser Kirchraum atmet Spiritualität. Wenn die Sonne von oben durch das eine Fensterhereinbricht, wenn sie von der Seite kommend plötzlich den Raum erfüllt, ist das immer unfassbar schön. Unser Kirchraum ist nicht starr, er ist lebendig. Wenn, je nach Gelegenheit, Stühleneu umarrangiert und Tische gestellt werden, wenn immer wieder neu gedacht wird, dann verquicken sich die Talente von Menschen, die gestalten, mit dieser fantastischen Architektur. Neue sagen oft „Wohnzimmerkirche“. Gefällt mir. Diese Offenheit, die Talenten Raum gibt, um entdeckt, eingebracht und gelebt zu werden, ist für mich der größte Schatz in Bergerhausen. Ein Schatz, der weiter ausgebaut werden kann und sollte.  


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